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Wie funktioniert die Tierhomöopathie?

Wie funktioniert die Tierhomöopathie?

Die Vielfalt an Angeboten bringt viele zum Schwitzen. Welche Behandlung ist für den süßen Welpen, der seit Tagen Durchfall hat, die passende? Kriegt die Schulmedizin das Baby wieder auf die Beine? Ist da Akupunktur, Homöopathie, Physiotherapie oder gar Chinesische Medizin angezeigt? Und was ist Homöopathie genau?

Die Homöopathie wurde vor circa 250 Jahren von Dr. Samuel Hahnemann, einem deutschen Arzt und Chemiker, definiert. Alle Arzneien wurden an Menschen studiert und danach minutiös aufgezeichnet, um eine eigenständige Wissenschaft mit klaren Regeln zu ergeben. Dr. Hahnemann untersuchte diverse Arzneistoffe, unter anderem die Chinarinde, die zur damaligen Zeit das einzig wirksame Medikament gegen Malaria war. Da er die Wirkungsweise nicht verstand, machte er einen Selbstversuch und entdeckte, dass dies bei ihm malariaähnliche Symptome hervorrief und stieß damit fast zufällig auf das Wirkprinzip der Homöopathie. Die drei Grundpfeiler der Homöopathie sind das Ähnlichkeitsprinzip (Simile-Regel), eine ganzheitliche Betrachtungsweise (die Arznei passt auf das Individuum in seiner speziellen Situation) und die kleinstmögliche Dosis.
Was macht die Homöopathie: Sie gibt dem Körper die Möglichkeit, seine Heilungskräfte zu sammeln und auf die Krankheit zu reagieren. Und sie macht mehr, sie ermöglicht den Placebo- Effekt, wenn wir von einem solchen Effekt sprechen wollen; sie ermöglicht ihn, indem sie den Körper des Patienten mit einer energiegeladenen Arznei anstößt und ihm die Kraft gibt zu reagieren. Der Placeboeffekt ist also schlussendlich eine ganz angenehme Nebenwirkung unserer Behandlungen, welche auch immer das sind. Die energiegeladene homöopathische Arznei ist wie die zweite Stimmgabel, die mit der ersten in Resonanz tritt und somit deren Ton übernimmt (physikalisches Schwebungsphänomen).
Schwingungen gibt es in der Biologie häufig, nur sind die meisten aufgrund unserer schwachen Meßintrumenten nicht eruierbar. Deshalb ist es unsinnig, Phänomene, die wir nicht in der Lage sind zu verstehen, zu ersticken – sie exis tieren trotzdem. Wenn sie auftreten, dann sind diese Phänomene wie Vulkanausbrüche, und genauso ist es wenn eine homöopathische Arznei auf den Patienten passt. Dann geht es ihm besser, und zwar radikal.
Auch die Tag-Nacht-Rhythmen, die EEGs, die Herzfrequenzen zeugen von der Empfindlichkeit biologischer Systeme auf Resonanz.
Die Wissenschaft befasst sich vermehrt mit Phänomenen, die keine Verbindung zur Realität haben. Newton’s Stein sagte nichts über den Einfluss der Schwerkraft auf biologische Systeme aus, er bewies lediglich, dass es eine Schwerkraft gibt! Doch biologische Systeme, wie Menschen und Tiere reagieren tief gehend und verschiedentlich auf äußere Einflüsse, seien dies Medikamente, Stress oder Umzug. Und deshalb lohnt es sich, noch nicht gänzlich verständliche, aber höchst wirksame Heilverfahren zu ergründen.

Homöopathie bei Tieren

Die Homöopathie wurde zu einer Zeit entdeckt, als die konventionelle Medizin noch brutal und erbarmungslos mit ihren Patienten umging. Heute geht die Schulmedizin sanfter vor, sie berichtet über Nebenwirkungen und Komplikationen und erweist mit ihrer Methode der schnellen Beseitigung von Symptomen einen großen Nutzen für die heutige hektische Zeit.
Die Homöopathie geht da ganz anders vor: Nicht die Symptome sollen als erstes Ziel beseitigt, sondern die allgemeine Gesundheit dank einer individuellen, niedrig dosierten Arznei wieder hergestellt werden. Der Patient, sei es ein Mensch oder ein Meerschweinchen, soll die (Krankheits) Symptome mit eigenen Kräften überwinden, damit sie nicht wieder auftreten, und sein Wesen wieder ins Gleichgewicht kommt. Wie soll das geschehen? Aufgrund millionenfacher Beobachtung kann man heute behaupten, dass diese homöopathischen, potenzierten Arzneien wirklich in der Lage sind, die Patienten zu heilen, wenn die Symptome so genau wie möglich auf die der Arznei passen. Dies gilt immer nachdem eine klinische Diagnose gestellt wurde, um andere nötigen Maßnahmen zu berücksichtigen (Chirurgie, Substitution, Diät usw.). Bei Hunden oder Katzen funktioniert das nicht anders.

Beispiel

Katze May war schwach und mit ihren 6 Monaten schwer untergewichtig. Ihre Schwester verstarb einen Tag, bevor sie mir vorgestellt wurde. Beide wurden vom Tierarzt untersucht, der nichts Abnormales feststellen konnte. May verweigerte jedes Essen, war aber sehr zielstrebig und ehrgeizig und das trotz ihrer Schwäche. Am wichtigsten war für sie, in der Wärme liegen zu können. Ihre Symptome sprachen für ein ganz bestimmtes homöopathisches Mittel. May erholte sich nach einer Gabe dieser Arznei vollständig, sie verdoppelte ihr Gewicht innerhalb von zwei Monaten und frisst heute, nach neun Jahren, normal und erfreut sich bis heute einer ausgezeichneter Gesundheit.

Heilerfolge

Die Erfolge hängen von vielen Faktoren ab. So ist zum Beispiel der Qualität der Arzneien sowie den Kenntnissen des Homöopathen nicht wenig Gewicht beizumessen. Aber auch die Deutlichkeit der Symptome ist unumgänglich. Es reicht nämlich nicht zu erfahren, dass eine Katze gerne viel schläft. Wichtig ist zu wissen, wie sie schläft, ob sie träumt, welche Lage sie einnimmt, ob ihre Augen offen bleiben, ob sie Geräusche dabei macht usw. Beim Hund wird man zum Beispiel herausfinden müssen, wann er am liebsten frisst, was er gerne frisst, was er verabscheut, ob er seine Nahrung sauber oder wie ein Schwein einnimmt, wieviel er trinkt, wie schnell, in welchen Abständen, was er dazu noch tut...
Denn es sind die kleinen, außergewöhnlichen Symptome, die bezüglich des Charakters eines Wesens am aussagekräftigsten sind. Und genau diese Symptome wie zum Beispiel „frieren, aber Wärme vermeiden“ oder „liegen auf der schmerzhaften Seite“ sind für den Homöopathen Goldminen.
Die aufgenommenen Symptome werden zuletzt der Bedeutung nach aufgelistet, was Hierarchisierung genannt wird, und das am häufigsten vorkommenden homöopathische Mittel wird gewählt, nachdem nochmals kontrolliert wurde, dass es dem jeweiligen Patienten auch wirklich entspricht.
Nachdem die Arznei abgegeben wurde, gilt es innerhalb von vier bis sechs Wochen eine Kontrolle zu vereinbaren, damit neu aufgetretene oder alte Symptome, eventuelle Erstverschlimmerungen (die im Rahmen eines Heilprozesses auftreten können) und etwaige Veränderungen im Wesen des Tieres untersucht werden können. Je nach Verlauf wird der Patient entlassen, es wird noch abgewartet oder er bekommt eine neue Arznei. In akuten Fällen sollte der Patient je nach Komplexität der Störung öfter kontrolliert werden (viertelstündlich bis täglich). Professionelle Homöopathie hilft immer, auch wenn eine Heilung manchmal nicht möglich ist, denn sie begleitet das Tier und seine Besitzer auf einem Stück des Weges zu sich selbst und einem möglichst beschwerdefreien Leben.

Phytotherapie

Die auf Globuli oder Lösungen übertragenen Informationen aus Pflanzen, Tier-, Metall- oder Gewebeextrakten wirken direkt auf die geschwächte Lebenskraft des Patienten.

Bachblüten

Gewisse Seelenzustände korrespondieren mit bestimmten Pflanzenblüten. Diese Blüten werden mit Quellwasser aufbereitet.

Aromatherapie

Durch die Aufnahme von Duftstoffen (Einatmen, Bad, Massage) wird die Gefühlslage des Patienten verändert.

Schüsslersalze

Durch deren Einnahme wird die Zelle angeregt vermehrt Salze aus der Nahrung aufzunehmen und somit Krankheiten zu heilen.

Akupunktur und Chinesische Medizin

Eine der wichtigsten Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM); die TCM baut auf die ganzheitliche Auffassung vom Patienten mit Grundbegriffen wie Yin/Yang, die fünf Elemente (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser) sowie den acht Leitkriterien.

Bioresonanz

Krankheiten und Fehlfunktionen sind anhand veränderter körperspezifischer elektromagnetischer Schwingungen (Frequenzen) erkennbar.

Osteopathie

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche, rein manuelle Diagnose- und Therapiemethode, die sich auf Einschränkungen der Beweglichkeit von geweblichen Strukturen und Organen konzentriert.

-> www.reiwald.ch


Literatur bei der Autorin

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HKP 1 / 2016

Diese Artikel wurden veröffentlicht in Ausgabe HKP 1 / 2016.
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Dr. Birte Reinhold, ICHTHYOL-GESELLSCHAFT
„Endlich hat sich hundkatzepferd zum Fachmagazin für den Tierarzt entwickelt. In der Ausgabe 03/12 fielen neben informativen Neuigkeiten aus dem Praxisbereich und den lustigen Nachrichten aus der Tierwelt viele anspruchsvolle und praxisrelevante Fachartikel in einem ungewöhnlich anschaulichen und erfrischenden Design auf. Auch ein Fachmagazin kann unterhaltsam sein und taugt somit auch nach einem anstrengenden Arbeitstag noch zur Feierabendlektüre im Gartenstuhl. Gefällt mir!“
Prof. Dr. Arwid Daugschies, Universität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät – VMF
„hundkatzepferd serviert dem Leser den aktuellen Wissensstand in leicht verdaulicher Form. In Zeiten einer erdrückenden Informationsflut tut es gut, wenn solides Wissen auch in erfrischend entspannter Art angeboten wird.“
Dr. Anja Stahn ( Leitung der Geschäftseinheit VET in Europa und Middle East bei der Alere )
Die hundkatzepferd begleitet mich nun schon seit einigen Jahren. Nach wie vor begeistern mich
die Aufmachung, der fachliche und informative Inhalt sowie und die beeindruckenden Fotos des
Fachmagazins. Ganz deutlich ist seit einigen Monaten eine noch stärkere Ausrichtung auf die Belange
und Interessen der Tierärzteschaft zu erkennen. Dies ist sehr erfreulich. Das Magazin gehört in jede
Praxis und sollte unterhaltsame „Pflichtlektüre“ für das ganze Praxisteam sein.