HKP-2-2012
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Unterstützung der Leber bei Hund und Katze durch Fütterung
Unterstützung der Leber bei Hund und Katze durch FütterungZw ischen Leber und Milz ist (kein) Platz für ein PilsDie Leber ist eines der stoffwechselaktivsten Organe des Organismus. Sie spielt eine große Rolle beim Abbau beispielsweise von Medikamenten und körpereigenen Abfallprodukten, aber auch bei der Bildung wichtiger Stoffe wie z.B. der Blutgerinnungsfaktoren und der Gallensäuren, die eine wesentliche Funktion bei der Verdauung von Nahrungsfetten haben. Die Leber hat auch die Fähigkeit, z.B. Glukose, Vitamin A, Eisen, Kupfer und Zink zu speichern. Tiere, die an einer Lebererkrankung leiden, haben häufig keinen Appetit und infolge von Futterverweigerung kommt es vermehrt zu Übelkeit und Erbrechen. Dr. Natalie Dillitzer und Dr. Nicola Becker zeigen, wie man die Leber durch zielgerechte Ernährung unterstützen kann. Die diätetische Unterstützung bei Leberkrankungen soll Folgendes bewirken:
- Das Futter soll schmackhaft sein, damit das Tier wieder gerne frisst. Eine ausreichende Futteraufnahme ist von besonderer Bedeutung bei allen Lebererkrankungen, da eine ausreichende Energieversorgung die Eiweißbildung sicherstellt und z. B. dem Abbau von Muskulatur entgegenwirkt. Die Eiweißversorgung und –qualität spielen bei diesen Patienten eine wichtige Rolle. Es sollten unbedingt Eiweiße verfüttert werden, die vor allem im Dünndarm verdaut werden wie z. B. Muskelfleisch und Milchprodukte. Zu den schwerer verdaulichen Eiweißquellen gehören z. B. bindegewebsreiche Futtermittel wie Innereien (Lunge, Pansen, Blättermagen, Schlund) oder auch Kauprodukte wie Ochsenziemer, Rinderohren, Schweineohren, Sehnen und Büffelhautknochen. Diese Futtermittel und Leckereien sollten bei Leberpatienten nicht verfüttert werden, denn diese schwerer verdaulichen Proteine gelangen in höherem Maße in den Dickdarm. Dort werden sie von den Darmbakterien vor allem zu Ammoniak abgebaut. Ammoniak muss selbst wieder vom Organismus in der Leber abgebaut werden und dieser Abbau belastet die Leber stärker. Ein hoher Gehalt an Arginin im Futter (ist beispielsweise in Muskelfleisch und Sojaprodukten enthalten) wirkt sich günstig auf Lebererkrankungen aus. Die Aminosäure Arginin ist wichtig für den Abbau von Verbindungen wie z.B. Ammoniak. Schwefelhaltige Aminosäuren wie Methionin und Cystein aus dem Ei sollten jedoch gemieden werden (max. 10 % der Tagesration beim Hund). Besondere Aspekte bei bestimmten Lebererkrankungen
Bei der Leberlipidose der Katze, von der insbesondere übergewichtige Katzen betroffen sind, muss insbesondere eine ausreichende Energieaufnahme sichergestellt werden. Folglich sollten diese Katzen evtl. auch zwangsernährt werden, wenn sie aufgrund der Erkrankung keinen Appetit haben und nicht fressen wollen. Da Katzen im Vergleich zum Hund nicht in der Lage sind, den Proteinverbrauch in Fastenzeiten zu reduzieren, muss außerdem die Zufuhr von ausreichend Eiweiß gesichert sein. Ein Mangel an Eiweiß kann infolge eines Mangels an Transporteiweißen zu einer Anhäufung von Fetten in der Leber führen, was die Entstehung der Leberlipidose noch begünstigt. Was sollte zusätzlich beachtet werden? Wenn sich in fortgeschrittenen Fällen der Lebererkrankungen Bauchwasser in der Bauchhöhle bildet, muss die Natriumzufuhr reduziert werden. Natriumreiche Futtermittel wie Käse oder Wurst sollten dann unbedingt als Leckereien gemieden werden. Die Versorgung mit Kupfer sollte am Bedarf liegen, da Kupfer in der Leber gespeichert wird und eine erhöhte Aufnahme zu einer weiteren Schädigung der Leberzellen führen kann. Auch die Vitamin A-Zufuhr sollte im Bereich des Bedarfes liegen. Vitamin A-haltige Futtermittel wie Leber und Lebertran sollten daher nur in bedarfsdeckenden geringen Mengen verabreicht werden. Bei chronischen Leberentzündungen kann die Gabe von Antioxidantien wie Vitamin E und Vitamin C positiven Einfluss haben. Ebenfalls von Bedeutung bei Lebererkrankungen ist Vitamin K, da die Speicherkapazität in der Leber begrenzt ist. Bei chronischen Lebererkrankungen kann es zu einem Vitamin K-Mangel kommen, wenn die Zufuhr über die Nahrung unzureichend ist. Taurin wird hauptsächlich in der Leber gebildet. Bei leberkranken Tieren sollte sowohl bei Hunden als auch bei der Katze auf eine ausreichende Taurinzufuhr geachtet werden, da Taurin die Bildung von Gallensäuren anregt, die wichtig für die Fettverdauung sind. Für die Katze werden 250 – 500 mg am Tag empfohlen. Der Einsatz von natürlichen Fasern wie z. B. Pektin oder Guar oder Kohlenhydrate wie z. B. Laktulose kann sich vorteilhaft auf Lebererkrankungen auswirken. Diese Fasern bzw. Kohlenhydrate stehen den guten Darmbakterien im Dickdarm als Nahrung zur Verfügung. Dadurch wird das Wachstum der guten Darmbakterien gefördert. Durch das Bakterienwachstum werden unverdaute Eiweißbestandteile zu bakteriellem Eiweiß umgebaut, das dann mit dem Kot ausgeschieden wird. Zusätzlich wird der Darmbrei leicht angesäuert und das natürlicherweise im Dickdarm gebildete Ammoniak, das die Leber stark belastet, wird als Ammonium gebunden und mit dem Kot ausgeschieden. Die Empfehlung für Pektin oder Laktulose liegt bei 0,5 g bis 1 g pro kg Körpergewicht am Tag (ein Hund mit 10 kg Körpergewicht sollte ca. 5 – 10 g pro Tag mit dem Futter aufnehmen). Die Fasergabe muss über eine Woche langsam gesteigert werden, da sich die Darmflora erst an die Fasern gewöhnen muss. Bei anfänglich zu hoher Menge kann es ansonsten zu Durchfall oder weichem Kot kommen. Die Fasern werden unter die Futterration gemischt und sollten bei mehreren Mahlzeiten am Tag entsprechend aufgeteilt werden.Vorschlag für eine selbst zubereitete Leberdiät - Nur nach Absprache mit dem Haustierarzt und entsprechenden Laborwerten zu verfüttern Die in der Tabelle genannten Rationsvorschläge gelten ausschließlich für erwachsene Hunde. Bitte beachten, dass der Energiebedarf eines Hundes je nach Alter, Rasse und Aktivität individuell schwanken kann. Die empfohlenen Futtermengen können daher abweichen. Folglich ist es empfehlenswert, die Hunde zu Beginn der Futterumstellung regelmäßig zu wiegen, um rechtzeitig feststellen zu können, ob der Hund zu- oder abnimmt. Die Futtermenge muss dann entsprechend angepasst werden (tab.). Um die Tabelle zu sehen, laden Sie sich bitte das PDF (Oben rechts) herunter. Foto: © Dr. Natalie Dillitzer |
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