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HKP-1-2015 > Gütesiegel für Existenzgründer

Gütesiegel für Existenzgründer

Endlich selbstständig

Vermutlich hat schon so mancher Tierarzt den Wunsch, sich selbstständig zu machen, aus finanziellen Gründen begraben. Dass fehlendes Eigenkapital auf dem Weg in die Selbständigkeit jedoch kein unüberwindbares Hindernis darstellen muss, zeigt das Beispiel von Catalina Otto, die im Dezember 2012 einen mobilen Tiernotdienst in Bad Homburg gründete.

Der medizinische 24-Stunden-Heimservice für kranke Vierbeiner kam so gut an, dass Otto ein Jahr nach der Gründung beschloss, einen Kredit zur Finanzierung ihrer Betriebs­erweiterung zu beantragen. Da sie ihrer Bank jedoch keinerlei Sicherheiten anbieten konnte, riet diese, den Kredit durch eine Bürgschaft der Bürgschaftsbank Hessen (BBH) abzusichern.

Bürgschaft – wie funktioniert das?

Die Bürgschaftsbank Hessen, ein Selbsthilfe­institut der hessischen Wirtschaft, fördert seit 1954 den wirtschaftlichen Erfolg kleiner und mittlerer Unternehmen sowie Freiberufler. Für Unternehmer, die ein überzeugendes Konzept vorlegen, stellt sie Bürg­schaften für Kredite oder Beteiligungen. Derzeit beläuft sich die maximale Bürgschaftssumme auf 1,25 Mio. Euro. Bis zu 80% des Kreditbedarfs können auf diesem Weg verbürgt werden. Die BBH gehört einem Netz von Bürgschaftsbanken an, das sich über das gesamte Bundesgebiet erstreckt und die Wirtschaft ihrer Bundesländer mit ähnlichen oder identischen Programmen unterstützt (www.vdb-info.de). Die Zahl der von der Bürgschaftsbank Hessen begleiteten Existenzgründungen steigt von Jahr zu Jahr. Die Quote der Gründungen, die ihre Pforten wieder schließen mussten, liegt pro Jahr bei nur 2%. Dies steht in eklatantem Gegensatz zur Gesamtzahl aller Gründungen zwischen 2005 und 2012: Beinahe jeder Dritte – also 31% – musste aufgeben. Woran liegt es, dass Gründer, deren Vorhaben von einer ­Bürgschaft oder Garantie der Bürgschaftsbank ­Hessen begleitet werden, so hohe Erfolgs­chancen haben?

Die Antwort liegt auf der Hand: Wer von der Bürgschaftsbank Hessen besichert werden möchte, durchläuft zunächst einen Prozess des Förderns und Forderns: Die Berater des Hauses und des mit ihnen verbundenen Netzwerks aus Kammern und Verbänden stehen den Antragstellern mit Rat und Tat zur Seite. Gleichzeitig unterziehen sie deren Gründungsvorhaben einer strengen Qualitätskontrolle. Die Prüfung der Vorhaben hilft den Existenzgründern, realistisch zu planen. Daraus resultiert: Wer es schafft, von der BBH gefördert zu werden, hat eine sehr hohe Erfolgswahrscheinlichkeit.

Zwei Wege zu einer Bürgschaft

Antragsteller, die bereits ein vertrauensvolles Verhältnis zu einer Bank pflegen, werden mit ihrem Anliegen zunächst dort vorsprechen. Sollte das Pro­jekt auf Zuspruch stoßen, wird bald das Thema Kreditsicherheiten aufkommen. Grün­der, die diese nicht selbst stellen können, brauchen einen Partner. Hier kommt, falls die benötigte Sicherheit den Betrag von 1,25 Mio. Euro nicht übersteigt, die Bürgschaftsbank ins Spiel. Der zweite Weg ist die Bürgschaft ohne Bank, kurz BoB. Über BoB können Unternehmer mit einem überzeugenden Konzept direkt von der Bürgschaftsbank eine erstklassige Sicherheit erhalten, mit der sie sich bei einer Bank ihrer Wahl um einen Kredit bemühen können. Das Programm BoB bietet die geeigneten Strukturen für die schnelle Realisierung eines Finanzierungskonzepts. Zu Beginn des Jahres kam die „Expressbürgschaft“ als schnellstes Konzept zum Bürgschaftsan­gebot hinzu. Da die Anträge bei diesem Modell ausschließlich elektronisch gestellt werden und die Zusage an klare Kriterien gekoppelt ist, macht die ­Expressbürgschaft ihrem Namen alle Ehre: In der Regel dauert es gerade einmal 24 Stunden, bis Antrag stellende Geldinstitute und Unternehmen Bescheid bekommen.

take home

Catalina Otto ist mit ihrem Finanzierungskonzept gut gefahren: Im Juli 2014 eröffnete Otto ihre erste Außenstelle in Köln und auch da war der Zuspruch groß: „Mittlerweile haben rund zwanzig Tierärzte ihren Notruf auf mich umgeleitet.“ Nach Frankfurt und Köln werden sicherlich weitere folgen.

Weitere Informationen finden Sie unter folgenden Homepages:
- www.bb-h.de (Bürgschaftsbank Hessen)
- www.buergschaft-ohne-bank.de (Bürgschaftsblog)
- www.facebook.com/buergschaft (Facebook)

HKP 1 / 2015

Diese Artikel wurden veröffentlicht in Ausgabe HKP 1 / 2015.
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Dr. Birte Reinhold, ICHTHYOL-GESELLSCHAFT
„Endlich hat sich hundkatzepferd zum Fachmagazin für den Tierarzt entwickelt. In der Ausgabe 03/12 fielen neben informativen Neuigkeiten aus dem Praxisbereich und den lustigen Nachrichten aus der Tierwelt viele anspruchsvolle und praxisrelevante Fachartikel in einem ungewöhnlich anschaulichen und erfrischenden Design auf. Auch ein Fachmagazin kann unterhaltsam sein und taugt somit auch nach einem anstrengenden Arbeitstag noch zur Feierabendlektüre im Gartenstuhl. Gefällt mir!“
Prof. Dr. Arwid Daugschies, Universität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät – VMF
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Dr. Anja Stahn ( Leitung der Geschäftseinheit VET in Europa und Middle East bei der Alere )
Die hundkatzepferd begleitet mich nun schon seit einigen Jahren. Nach wie vor begeistern mich
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Fachmagazins. Ganz deutlich ist seit einigen Monaten eine noch stärkere Ausrichtung auf die Belange
und Interessen der Tierärzteschaft zu erkennen. Dies ist sehr erfreulich. Das Magazin gehört in jede
Praxis und sollte unterhaltsame „Pflichtlektüre“ für das ganze Praxisteam sein.