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HKP-5-2013 > Architektur in der Veterinärmedizin

Architektur in der Veterinärmedizin

Gestaltung auf den Hund gekommen

In den vergangenen Jahren waren es hauptsächlich Bereiche wie die Zahnmedizin oder Schönheitschirurgie, die sich mit einem gehobenen Anspruch an Design und im Einklang mit funktionellen Voraussetzungen eine positive Wirkung zu Gunsten eines entspannten Patienten erhofften und sich damit von ihrer Konkurrenz abheben wollten. Dieser Trend hält nun auch Einzug bei den Besitzern von Veterinärpraxen, zum Wohle der Vierbeiner und Ihrer Besitzer, wie das Beispiel der Kleintierorthopädie in WiesbadenDelkenheim deutlich macht.

In Zusammenarbeit mit den Fachplanern entwickelte man daher die Kombination aus einer zeitgenössischen, puristischen Architektursprache des Gebäudes, die man sonst aus dem Privatbereich kennt und einer hotelähnlichen Atmosphäre in den von Kunden frequentierten Innenbereichen.

Der Auftraggeber und sein Anliegen

Der Neubau wurde nach den Vorstellungen des Bauherren nach einjähriger Bauzeit im Januar 2013 fertig gestellt. Bis dahin betreute dieser seit 1996 Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet in seiner tierärztlichen Klinik in Bretzenheim (Nähe Bad Kreuznach). Als Spezialist für Kleintierorthopädie wurde dem Veterinär in den letzten Jahren immer deutlicher bewusst, dass der Bedarf an dieser Behandlungsform stetig zunimmt. Deshalb entschloss er sich, den Fachbereich an einem separaten Standort neu anzulegen. Neben Funktionalität, Nachhaltigkeit und ökonomischem Arbeitsverhalten, war es dem Bauherrn beim neuen Standort besonders wichtig, dass den Tierbesitzern ein Gefühl von Behaglichkeit und Wohlempfinden vermittelt wird. Denn jeder, der mit seinem Tier eng verbunden ist, weiß, wie sich die eigene Stimmung auf den Vierbeiner auswirken kann. Ein angstund stressfreies Frauchen oder Herrchen kann also bereits in erster Instanz positiv auf die bevorstehende Behandlung Einfluss nehmen. Die Architektur sollte das bestmöglich unterstützend.

Das Gestaltungskonzept

Kernstück der innenräumlichen Gestaltung bildet ein Betonmittelblock, der das Herz der Klinik darstellt und als Empfangsbereich den Kunden willkommen heißt. Das Material wird an verschiedenen Stellen wieder aufgegriffen und bildet durch seine Farbgebung und Haptik einen spannenden Kontrast zu den ansonsten vorherrschenden warmen Farben und Oberflächen. Ein Material, das in den klinischen Bereichen oft lediglich zur Funktion dient, ist der Bodenbelag. Im Sinne des Gesamtkonzeptes und der Nutzer erfüllt dieser hier nicht nur die gesetzlichen Vorgaben von chemischer Reinigung und antistatischem Verhalten, sondern trägt auch zur Trittschallverbesserung bei. Im Empfangsbereich ver binden sich diese Funktionen mit einer behaglichen Holzoptik; in den fachmedizinischen Räumen setzt der gewählte Kautschukbelag mit seiner Farbgebung einen frischen Akzent und bietet zudem einen erhöhten Gehund Stehkomfort für die meist im Stehen ausgeübten Tätigkeiten. Im lichtdurchfluteten, großzügigen Wartebereich wurde mittels Akustikdecke einer unangenehmen Geräuschkulisse entgegengewirkt; die Möblierung zielt auf einen mög lichst bequemen Aufenthalt. Die Beleuchtung macht ebenfalls einen Großteil der Raumwahrnehmung aus, daher sollte auch beim Lichtkonzept nichts an typische Klinikszenerien erinnern. Warmes, atmosphärisches Licht war daher die Devise. Um langfristig gedacht die Kosten möglichst gering zu halten, wurde energiesparende LEDTechnik innerhalb der Klinik sowie auch im Außenbereich des Gebäudes eingesetzt. Ergänzende Details wie beispielsweise die Grünbepflanzung im Warte bereich intensivieren die angenehme Atmosphäre.


Außenansicht der Klinik

take home

Moderne Innenarchitektur im Veterinärbereich umzusetzen, war ein spannendes und herausforderndes Projekt. Das Ergebnis ist eine stressfreie Wohlfühlatmosphäre für Tier und Mensch geworden, mit der der Vorstellung und Philosophie des Tierarztes entsprochen werden konnte.

Stichwörter:
Architektur, Veterinärpraxis, Gestaltung Tierarzt, Gestaltungskonzept Praxis, Praxis gestalten

HKP 5 / 2013

Diese Artikel wurden veröffentlicht in Ausgabe HKP 5 / 2013.
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Dr. Birte Reinhold, ICHTHYOL-GESELLSCHAFT
„Endlich hat sich hundkatzepferd zum Fachmagazin für den Tierarzt entwickelt. In der Ausgabe 03/12 fielen neben informativen Neuigkeiten aus dem Praxisbereich und den lustigen Nachrichten aus der Tierwelt viele anspruchsvolle und praxisrelevante Fachartikel in einem ungewöhnlich anschaulichen und erfrischenden Design auf. Auch ein Fachmagazin kann unterhaltsam sein und taugt somit auch nach einem anstrengenden Arbeitstag noch zur Feierabendlektüre im Gartenstuhl. Gefällt mir!“
Prof. Dr. Arwid Daugschies, Universität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät – VMF
„hundkatzepferd serviert dem Leser den aktuellen Wissensstand in leicht verdaulicher Form. In Zeiten einer erdrückenden Informationsflut tut es gut, wenn solides Wissen auch in erfrischend entspannter Art angeboten wird.“
Dr. Anja Stahn ( Leitung der Geschäftseinheit VET in Europa und Middle East bei der Alere )
Die hundkatzepferd begleitet mich nun schon seit einigen Jahren. Nach wie vor begeistern mich
die Aufmachung, der fachliche und informative Inhalt sowie und die beeindruckenden Fotos des
Fachmagazins. Ganz deutlich ist seit einigen Monaten eine noch stärkere Ausrichtung auf die Belange
und Interessen der Tierärzteschaft zu erkennen. Dies ist sehr erfreulich. Das Magazin gehört in jede
Praxis und sollte unterhaltsame „Pflichtlektüre“ für das ganze Praxisteam sein.