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Dermatophytose – sind wir uns der Probleme bewusst?

Dermatophytose – sind wir uns der Probleme bewusst?

Auf die Haut geschaut

Dermatophytosen sind Infektionen der Haare, Haut und Krallen mit einem der keratinophilen Pilzspezies Microsporum oder Trichophyton. Die bei Hund und Katze am häufigsten isolierten Dermatophyten sind die zoophilen Spezies Microsporum canis (M. canis) und Trichophyton mentagrophytes spp und die geophile Spezies Microsporum gypseum. Bei Katzen wird sowohl bei erkrankten als auch bei latent infizierten Tieren am häufigsten M. canis isoliert, wobei M. canis am häufigsten für Pilzerkrankungen beim Menschen verantwortlich ist. Nagetiere sind das Reservoir für Spezies des T. mentagrophytes Komplexes (A. vanbreugeshemii und A.benhamie). In der Schweiz konnte Arthroderma vanbreuseghemii zu 34 % bei frei lebenden Katzen und 87 % bei Hunden mit Dermatophytose isoliert werden. Pilzerkrankungen beim Meerschweinchen waren zu 100 % auf Arthroderma benhamiae zurückzuführen. Die zunehmende Haltung von Heimtieren erhöht die Frequenz der häufig stark entzündlichen Nagetiertrichophytie beim Menschen.

Klinische Bilder

Das klinische Bild einer Dermatophytose ist sehr variabel. Klassisch wird bei M. canis eine kreisförmige Läsion mit Erythem und Alopezie gesehen (Abb. 1). Einzelne solche Stellen sind typisch bei jungen immunkompetenten Tieren, bei denen der Verlauf oft mild und selbstlimitierend ist. Eine ungenügende oder überschießende Immunantwort können jedoch sehr unterschiedliche und schwer wiegende klinische Bilder hervorrufen (Abb. 2). Karen Morielleo sagte zu Recht: „Ringworm can look like everything and nothing.“ Neben lokalisierter oder generalisierter Alopezie, Exfoliation und Krusten können Papeln und Pusteln bis hin zu Furunkeln auftreten. Das Kerion beim Hund stellt eine erhabene, oft furunkulöse Läsion dar, die neben einer überschießenden Immunantwort durch eine sekundäre bakterielle Infektion hervorgerufen wird (Abb. 3 – 4). Bei Infektionen mit Trichtopyton spp. und Microsorum persicolor werden auch Pemphigus ähnliche Läsionen mit Akantolyse beobachtet. Meist sind das Gesicht, die Ohren, Gliedmaßen und der Schwanz betroffen, bei Trichophythie ist oft eine starke zentrifugale Ausbreitung – wie eine Flamme – zu beobachten (Abb. 5). Sehr selten können Pilze durch Traumen auch in die Subkutis gelangen und dann fistelnde Knoten hervorrufen, so genannte Pseudomyzetome (Abb. 6). Krallenveränderungen sind selten und involvieren meist einzelne Krallen (Abb. 7). Der Juckreiz ist meist mild, kann aber auch sehr ausgeprägt sein. Langhaarkatzen und Perserkatzen haben eine gewisse Rasseprädisposition, sowohl sehr schwer wiegende als auch extrem therapieresistente Läsionen zu entwickeln. Sie sind auch häufig latente Trägertiere. Beim Hund sind Jagdhunde mit langer Nase besonders oft betroffen, Yorkshire Terrier zeigen ähnlich wie Perserkatzen schwer wiegende und therapieresistente Infektionen.

Diagnose

Jeder Verdacht auf eine Dermatophtose sollte immer durch weitere Tests bestätigt oder ausgeschlossen werden. Eine Versuchstherapie sollte aufgrund der Zoonosegefahr nicht als diagnostischer Test herangezogen werden. Weiterführende Tests sind Wood‘sche Lampe, Trichogramm und eine Pilzkultur. Beim Trichogramm werden Haare in Paraffinöl eingebettet oder mit Kalilauge (KOH) oder Chlorlactophenol präpariert und unter dem Mikroskop direkt auf Hyphen oder Athrosporen untersucht (Abb. 8). Kulturen sollten auch In-house Kulturen auf DTM Agar (Dermatophyten Selektiv Agar nach Taplin) werden regelmäßig benutzt, jedoch sind falsch positive und falsch negative Resultate häufig durch suboptimale Kulturbedingungen in den Praxen, Überwucherung mit Schimmelpilzen, falsche Ablesung. Deswegen wird empfohlen, Proben zur Kultur an externe Labore zu senden und mit dem Labor zu besprechen, welche Entnahme- und Versandtechnik bevorzugt wird. Es nützt nichts, wenn eine Mckensie Brush-Technik angewandt wird, das Labor diese Bürstentechnik aber nicht wie vorgesehen bearbeitet. Vor der Entnahme für eine Kultur sollte die betroffene Stelle kurz mit Alkohol abgetupft werden, um Bakterien und Schimmelpilze zu reduzieren. Nachdem die Stelle an der Luft abgetrocknet ist, nimmt man möglichst am Übergang von der gesunden zur kranken Haut mit einer Klemme oder Pinzette viele Haare und Schuppen, bringt sie in eine Papiertüte oder Alufolie zum Versenden. Will man die Kultur in der Praxis anlegen, müssen die Haare so auf den Nährboden aufgebracht werden, dass die Haare zwar ausreichenden Kontakt haben, jedoch nicht in den Nährboden eingedrückt werden.
Für Kontrollen nach erfolgter Behandlung oder für die Untersuchung latenter Träger ist es empfehlenswert, möglichst viele lose Haare und Haut von dem zu untersuchenden Tier zu erhalten. Am bekanntesten ist die Mckensie Brush-Technik, bei der das Tier mit einer sterilen (Einmalzahnbürste) Bürste mindestens 1 – 2 Minuten über den gesamten Körper gebürstet wird bis zuletzt Gesicht und Beine oder frühere Läsionen. Die Borsten werden dann über der Kultur abgeschnitten und gelangen zusammen mit den Haaren auf den Agar.
Ähnlich wird die Methode mit einem sterilen Teppichstückchen ausgeführt. Ein steriler, sehr engmaschiger Flohkamm kann zum Einsammeln von losen Haaren dienen, allerdings werden hier nicht zusätzlich Schuppen und Haut gesammelt.

Warum behandeln? Es heilt doch oft von selbst ab

Eine Dermatophytose heilt bei Katzen mit einer effektiven Immunantwort innerhalb von drei Monaten spontan ab. Eine Therapie ist jedoch notwendig, da mit der Dauer der Erkrankung und der Anzahl der erkrankten Tiere eine erheblich Kontamination der Umgebung und Ansteckungsgefahr für den Menschen (Abb. 10) und andere Tiere verbunden ist. Haare mit Athrosporen werden leicht verteilt und bleiben unter optimalen Bedingungen länger als 18 Monate infektiös in der Umgebung. Cafarchia (Cafarchia et al., 2006) untersuchte an Pilz erkrankte Hunde- bzw. Katzenbesitzer, deren Hunde bzw. Katzen ohne klinische Anzeichen einer Dermatophytose waren. M. canis wurde bei 36,4 % der Hunde und 53,6 % der Katzen, die in häuslicher Gemeinschaft mit den betroffenen Besitzern lebten, isoliert.

Therapieübersicht

Die Behandlung einer Dermatophytose besteht in einer Kombination aus einer topischen und einer systemischen Behandlung sowie der Behandlung der Umgebung. Systemische Antimykotika beschleunigen die Abheilung, während topische Behandlungen und Umgebungsbehandlungen das Risiko einer Übertragung und Kontamination der Umgebung vermindern. In einem 2004 erschienenen Übersichtsartikel wurden alle Studien zur Therapie der Dermatophytose bis dato zusammengefasst. 2011 wurde die zweite Ausgabe der Richtlinien zur Diagnose und Therapie von oberflächlichen Mykosen von der European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCP, www.esccap.org) herausgegeben. Soweit der Autorin bekannt ist, wurde jedoch bislang keine Systematische Metaanalyse randomisierter, kontrollierter Studien durchgeführt.

Topische Behandlung

Topische antimykotische Medikamente wurden sowohl in-vitro an isolierten infizierten Haaren als auch in-vivo evaluiert. Eine topische Therapie ist immer notwendig in einem Haushalt, in dem mehr als eine Katze oder ein Tier zusammenleben, sie ist unerlässlich, wenn die Umgebungskontamination ein Risiko für eine humane Infektion darstellt. Eine topische Therapie umfasst immer das gesamte Tier, eine rein lokalisierte Behandlung mit antimykotischen Cremes oder Salben kann nicht empfohlen werden. Enilconazol (Imaverol®, Janssen) ist in Deutschland lediglich für Hunde und Pferde lizenziert, hat aber in Frankreich eine Zulassung für die Katze. Enilconazol wirkt schnell und zuverlässig am infizierten Haar. Toxizitätserscheinungen wie Anorexie, Apathie und erhöhte Leberenzymwerte treten vermutlich bei oraler Aufnahme des Wirkstoffs beim Putzen auf. In einer Studie mit Perserkatzen wurde topisches 0,2 %iges Enilconazol generell gut toleriert und bei jungen, alten und tragenden Katzen ohne Risiko angewandt, solange das Ablecken des Fells im nassen Zustand durch einen Halskragen vermieden wurde. Lime sulfur (LymDip®, DVM Pharmaceutic, 1:32 oder 1:16, zu beziehen über Fa. Albrecht GmbH) ist eines der effektivsten und sichersten topischen Produkte. Meist wird es wegen seines starken Schwefelgeruchs nicht gern eingesetzt. Miconazol 2 %/Chlorhexidin 2 % als Shampoo 2-mal wöchentlich (Malaseb®, Leo) wurde in zwei Studien als Begleittherapie zu Griseofulvin systemisch im Vergleich zu Chorhexidin ohne Miconazol oder einem Placebo und im Vergleich zur alleinigen Griseofulvintherapie untersucht. In beiden Studien war die klinische und mykologische Abheilung mit Malaseb® beschleunigt. Eine höhere Konzentration beider Wirkstoffe (Miconazol 5.2 %/Chlorhexidin gluconate 5.9 % Mischung/Malaseb Concentrate Rinse), brachte in-vitro keine besseren Resultate als Lime sulfur oder die ursprüngliche Konzentration. Das Originalprodukt Lime sulfur führte in einer Feldstudie im Vergleich mit einem geruchsreduzierten Produkt und Malaseb Concentrate zu einer signifikant schnelleren Abeilung. Nicht empfohlen und nicht zugelassen als topische Therapie am Tier ist Haushaltsbleiche, das für die Umgebungstherapie eingesetzt wird. Als nicht effektiv haben sich Chlorhexidin und Povidonjod erwiesen. Langhaarkatzen sollten in jedem Fall geschoren werden. Mikrotraumen können zur Entwicklung von Pseudomyzetomen führen und sollten vermieden werden. Das Scheren sollte nach Möglichkeit in einem Raum stattfinden, der leicht und gründlich zu reinigen ist. Einmalschürzen, Handschuhe und Einmal-Op-Hauben sollten beim Scheren getragen, alle anderen Kleidungsstücke anschließend bei 60 °C gewaschen werden. Die abgeschorenen Haare können verbrannt, autoklaviert oder in einem verschließbaren Behälter mit unverdünnter Haushaltsbleiche bedeckt werden.

Systemische Behandlung

Die effektivsten, systemischen Antimykotika sind Griseofulvin, Ketokonazol, Itraconazol und Terbenafin, wobei in Deutschland nur dann durchgeführt werden, wenn Wood‘sche Lampe oder Trichogramm positiv ist, da die Bestimmung der Spezies für die Ansteckungsgefahr, aber auch für die Herkunft der Infektion wichtig ist. Biopsien können unter gewissen Umständen sinnvoll sein, sind jedoch nicht spezifisch genug, um eine Dermatophytose auszuschließen (Abb. 9). Itraconazol eine Zulassung für das Tier und hier nur für die Katze hat. Griseofulvin wirkt fungistatisch und reichert sich im Stratum corneum an. Es ist jedoch bereits nach weniger als 48 – 72 Stunden nicht mehr in der Haut nachweisbar. Bei Katzen kann eine Idiosyncratische Myelotoxizität mit lebensbedrohlicher und irreversibler Leukopenie auftreten. Sie wurde häufiger bei reinrassigen Katzen, insbesondere Himalaya, Abessinier und Siamesen sowie bei FIV-positiven Katzen beschrieben. Ein Monitoring mit regelmäßigen Blutbildern ist bei Katzen deswegen während der gesamten Behandlung angezeigt. Darüber hinaus ist Griseofulvin hochgradig teratogen. Die tägliche Dosierung hängt von der Formulierung ab. In Deutschland ist nur Microsize erhältlich: 50 mg/kg oral alle 24 Stunden oder auf 2-mal verteilt. Eine mykologische Heilung wurde mit Griseofulvin als Alleintherapie in 63 – 70 Tagen erzielt.
Itraconazol wird generell gut toleriert, am häufigsten wird Vomitus und Anorexie beobachtet. Erhöhte Leberwerte und in seltenen Fällen Ikterus sind meist reversibel und dosisabhängig. Itraconazol erwies sich als teratogen in Labortieren. Durch seine Retention am Ort der Wirkung wie Krallen und Haut ist eine Intervalldosierung möglich. Bei Katzen konnten wirksame Konzentrationen für zwei Wochen nach Beendigung der Behandlung festgestellt werden.
Das vom Hersteller empfohlene Dosierungsschema ist eine 6-wöchige Pulstherapie mit einer Dosierung von 5 mg/kg KGW tägl. (im Wechsel: eine Woche Behandlung, eine Woche Pause). Eine kombinierte kontinuierliche Therapie für 28 Tage und dann als wöchentliche Pulstherapie erreichte eine zu 100 % klinische und mykologische Heilung an Tag 70. Grundsätzlich entscheidet über die Dauer der Behandlung die mykologische Heilung, die durch zwei negative Pilzkulturen bestätigt werden sollte. Terbinafine wurde bislang in fünf Studien bei Hunden und Katzen untersucht. Es konnte experimentell mit M. canis-infizierten Katzen als auch in In-vitro-Studien gezeigt werden, dass höhere Dosierungen – verglichen mit niedrigeren Dosen – bei gleichem Plasmaspiegel zu höheren Konzentrationen im Haar führen. In einer großen Testserie mit 300 von Hunden oder Katzen isolierten Dermatophyten wurde die Effektivität in vitro von Terbenafine und Griseofulvin verglichen. Terbenafin war gegenüber 2/3 aller M. Canis isolate und 100 % aller Trichosporumisolate fungizid. Die empfohlene Dosierung ist 30 – 40 mg/kg/KGW 1-mal täglich. Lufenuron ist ein Benzoylphenyl-Harnstoffderivat, das die Chitinsynthese hemmt und als Insektizid eingesetzt wird, insbesondere in der Flohprophylaxe bei Hund und Katze. Da Chitin ein wichtiger Bestandteil der Zellwand von Pilzen ist, kann in Theorie die Hemmung der Chitinsynthese eine antimykotische Wirkung besitzen. Die Wirkung von Lufenuron auf den Verlauf von Dermatophyosen, insbesondere M. canis-Infektionen, wurde in verschiedenen Studien untersucht. In kontrollierten Blindstudien zur Effizienz von Lufenuron bei verschiedenen Dosierungen konnte bei experimentell infizierten Katzen weder eine Infektion verhindert werden, noch ein günstigerer Krankheitsverlauf erzielt werden. Eine Behandlung mit Lufenuron kann dem derzeitigen Wissensstand daher nicht empfohlen werden.

Umgebungsdekontamination

Die Kontamination der Umgebung erfolgt durch kleine Fragmente von infizierten Haaren, die den Pilzsporen einen gewissen Schutz vor Desinfektionsmitteln bieten. Daher sind bezüglich der Umgebungsdekontamination nur Studien aussagekräftig, die diese Konditionen simulieren. Die besten fungiziden Eigenschaften wurden in solchen Studien für Lime Sulfur (1:33), Enilconazol als Umgebungsspray (Clinafarm®, Janssen) und Chlorbleiche 1:10 gefunden. Die effektivste Dekontamination konnte mit der TripleTechnik 2-mal pro Woche erzielt werden: gründliches Staubsaugen um alle Haaren und Sporen zu entfernen, alle Oberflächen mit einer Seifenlösung abwaschen und anschließend mit Haushaltsbleiche 1:10 desinfizieren. Die Umgebungsbehandlung sollte wiederholt werden, bis zwei negative Kulturen erreicht wurden.

Impfungen

Katzen, die mit Dermatophyten infiziert sind, zeigen eine starke humorale und zelluläre Immunantwort. Daher gibt es seit Langem eine intensive Forschung einer Pilzimpfung sowohl als Prophylaxe als auch als Therapie. Für den Gebrauch von Pilzvakzinen bei Katze und Hund zur Prophylaxe vor Pilzinfektionen oder deren Therapie fehlt bislang der wissenschaftliche Nachweis einer sicheren und effizienten Impfung. Impfungen mit erhitzten Zellwandbestand teilen konnten eine Infektion nicht verhindern. In Deutschland sind derzeit zwei Impfstoffe für die Anwendung bei Hund und Katze zugelassen: eine polyvalente, inaktiverte DermatophytenVakzine ohne Adjuvanz bestehend aus T. verrucosum, T. mentagrophytes, T. sarkisovii, T. equinum, M. canis und M. gypseum (Insol Dermatophyton ®, Boehringer Ingelheim) und eine inaktivierte M. canisVakzine mit 0,4 % Aluminiumhydroxid als Adjuvanz (Virbagen Microphyt®, Virbac). Eine noch nicht auf dem Markt befindliche Vakzine aus inaktivierten T. mentagrophytes, M. canis spp und M. gypseum konnte die Abheilung bei jungen und schwer infizierten Tieren beschleunigen. Eine Impfung kann aber bislang weder eine Infektion verhindern noch als alleinige Therapie empfohlen werden.

Therapieplan für Katzen in Gruppen

Immunsupprimierte Katzen sollten eliminiert werden. Eine gute Ektoparasitenprophylaxe sollte gegen die Übertragung von Pilzsporen durch Flöhe, Cheyletiellen, Otodectes oder Mosquitos etabliert werden. Entsorgen aller Dinge, die weder abgesaugt noch abgewaschen werden können, z.B. Decken, Bürsten, Kratzbaum. Teppiche und Kissen müssen bis zur Heilung aller Tiere chemisch gereinigt und weggelegt werden. Käfighaltung ist in Tierheimen zu bevorzugen. Bei Gruppenhaltung werden zunächst von allen Tieren Kulturen genommen und bis zum Erhalt des Ergebnisses zwei Gruppen gebildet: Tiere mit Läsionen und ohne Läsionen. Anschließend werden am besten drei Gruppen gebildet: kulturnegative Katzen, kulturpositive, aber nicht infizierte Katzen und kulturpositive Katzen mit Hautläsionen. Säugende Kätzinnen werden getrennt von allen anderen Tieren gehalten. Alle kulturpositiven Katzen werden sowohl systemisch als auch topisch behandelt, die kulturnegativen nur topisch. In Tier heimen, in denen keine räumliche Trennung vorgenommen werden kann, empfiehlt sich ein Extraraum/Extragebäude mit Käfighaltung. Hier werden alle Katzen systemisch und topisch behandelt. Einmalhaarnetze, handschuhe, schürzen und schuhe sollten nur in den jeweiligen Räumen getragen werden, um eine Verbreitung zu vermeiden. Die schnellste Umgebungsdekontamination konnte mit der 2-mal
wöchentlich angewandten Triple-Reinigungstechnik erreicht werden. Spätestens vier Wochen nach Beginn der Therapie erfolgt die Entnahme von wöchentlichen Kulturen mit der Mckensie Brush-Methode, bis alle Katzen 2-mal eine negative Kultur aufweisen. Die hohen Kosten der Kulturen können dazu beitragen, die Kosten für die Therapie zu senken und Rückfälle zu vermeiden.

Studien und weitere Literatur bei der Autorin.

Foto: © Dr. Monika Linek

HKP 4 / 2012

Diese Artikel wurden veröffentlicht in Ausgabe HKP 4 / 2012.
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Dr. Birte Reinhold, ICHTHYOL-GESELLSCHAFT
„Endlich hat sich hundkatzepferd zum Fachmagazin für den Tierarzt entwickelt. In der Ausgabe 03/12 fielen neben informativen Neuigkeiten aus dem Praxisbereich und den lustigen Nachrichten aus der Tierwelt viele anspruchsvolle und praxisrelevante Fachartikel in einem ungewöhnlich anschaulichen und erfrischenden Design auf. Auch ein Fachmagazin kann unterhaltsam sein und taugt somit auch nach einem anstrengenden Arbeitstag noch zur Feierabendlektüre im Gartenstuhl. Gefällt mir!“
Prof. Dr. Arwid Daugschies, Universität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät – VMF
„hundkatzepferd serviert dem Leser den aktuellen Wissensstand in leicht verdaulicher Form. In Zeiten einer erdrückenden Informationsflut tut es gut, wenn solides Wissen auch in erfrischend entspannter Art angeboten wird.“
Dr. Anja Stahn ( Leitung der Geschäftseinheit VET in Europa und Middle East bei der Alere )
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die Aufmachung, der fachliche und informative Inhalt sowie und die beeindruckenden Fotos des
Fachmagazins. Ganz deutlich ist seit einigen Monaten eine noch stärkere Ausrichtung auf die Belange
und Interessen der Tierärzteschaft zu erkennen. Dies ist sehr erfreulich. Das Magazin gehört in jede
Praxis und sollte unterhaltsame „Pflichtlektüre“ für das ganze Praxisteam sein.