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HKP-2-2011 > Achtung vor Mücken im Urlaubsland

Achtung vor Mücken im Urlaubsland

Hunde sollten gegen Leishmaniose und Herzwurmerkrankung geschützt werden

Wer seinen Hund mit auf die Urlaubsreise in ein süd- oder osteuropäisches Land nimmt, sollte wissen: Es gibt dort, vereinfacht dargestellt, zweierlei Mücken: Stechmücken (Moskitos) und Sandmücken. Beide sind blutsaugende Insekten und stellen eine gesundheitliche Gefahr für Hunde dar. Sie erfordern zwar teilweise unterschiedliche Schutzmaßnahmen; diese beginnen aber gleichermaßen mit der Abwehr von Mücken durch ein repellierendes Präparat.

„Wir kennen in Deutschland nur normale Stechmücken. Für Hunde sind sie normalerweise keine Gefahr. Deshalb sind die meisten Hundebesitzer häufig schlecht auf die Situation im Mittelmeerraum vorbereitet“, so Tierärztin Dr. Regina Thomas. Sie empfiehlt jedem Reisenden mit Hund, sich vorher über die Parasitengefahren im Urlaubsland zu informieren und mit dem Tierarzt die notwendigen Schutzmaßnahmen zu besprechen.
Gerade die im Mittelmeerraum verbreiteten Sandmücken seien eine potenziell tödliche Gefahr für Hunde. „Man sieht sie kaum und hört sie nicht“, beschreibt Dr. Thomas die winzig kleinen Insekten, die in der Dunkelheit geräuschlos angreifen. Ihr Rat: „Hunde sollten in diesen Ländern auf keinen Fall ungeschützt im Freien übernachten“. Denn beim Stich einer Sandmücke kann der Erreger der Leishmaniose, ein einzelliger Parasit, übertragen werden. Er befällt und zerstört sogenannte Makrophagen, Fresszellen des Immunsystems, die der Erregerabwehr dienen. Die Leishmaniose kommt bei Hunden meist erst nach Monaten oder Jahren zum Ausbruch, kann dann aber Lebensbedrohlich verlaufen.

„Auch die Stechmücken in Süd- und Osteuropa sind gefährlicher als ihre Verwandten in Deutschland“, sagt Dr. Thomas. Sie seien häufig Träger von Wurmlarven, die ebenfalls beim Blutsaugen weitergegeben werden können. So führt die Fadenwurmart Dirofilaria immitis bei Hunden zur Herzwurmerkrankung. Die mikroskopisch kleinen Larven wandern mehrere Monate lang durch den Körper des Tieres, bevor sie sich in den größeren Blut-gefäßen von Herz und Lunge und bei Massenbefall sogar in der rechten Herzkammer niederlassen und bis zu 30 cm lang werden. Die Erkrankung äußert sich in verminderter Leistungsfähigkeit des Hundes und vor allem in häufigem Husten. „Die Herzwurmer-krankung ist behandelbar, aber auch dabei kann es zu Todesfällen durch Thrombo-embolie kommen, wenn die getöteten erwachsenen Würmer die Blutgefäße der Lungen verstopfen“, warnt Dr. Thomas. Die Behandlung gegen die Larven des Wurmes ist hingegen weitaus unproblematischer.

Sie empfiehlt deshalb eine doppelte Prophylaxe vor Reisen nach Süd- oder Osteuropa:

1. Die Anwendung eines repellierend und abtötend wirkenden Parasitenmittels, das neben Zecken auch Stechmücken und Sandmücken abwehrt.
2. Die prophylaktische Behandlung des Hundes mit einem Wurmmittel, das die Larvenstadien des Herzwurms bekämpft. „Ziel ist es, von vornherein den Stich der blutsaugenden Parasiten zu verhindern und gegebenenfalls doch übertragene Herzwurmlarven frühestmöglich zu bekämpfen. Bei dieser Erkrankung ist doppelte Sicherheit gerade richtig“, so Dr. Thomas.

In welchen Ländern Europas mit welchen Parasiten zu rechnen ist, erfahren Tierhalter unter www.parasitenfrei.de/eu-risikokarte.htm

HKP 2 / 2011

Diese Artikel wurden veröffentlicht in Ausgabe HKP 2 / 2011.
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Dr. Birte Reinhold, ICHTHYOL-GESELLSCHAFT
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Prof. Dr. Arwid Daugschies, Universität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät – VMF
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Praxis und sollte unterhaltsame „Pflichtlektüre“ für das ganze Praxisteam sein.