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Goeie dag! Ndaa! Molo! Dumela! Salibonani! Sawubona! Hello! Thobela!…

… und herzlich willkommen in Kapstadt!

Die zweitgrößte Stadt Südafrikas, Hauptstadt der Provinz Westkap, ist mit ihren rund 3,7Mio. Einwohnern genauso vielfältig wie ihre Sprachen. Das Zusammenspiel von Großstadtflair, Weinland und einzigartiger Flora, umrandet von paradiesischen Stränden und einem mächtigen Gebirge­ mit der eindrucksvollen Präsenz des Tafelberges, machen Kapstadt zu einer für mich ganz besonderen Stadt dieser Welt.

Am Kap der guten Hoffnung gelegen, ist sie seit 2004 der ausschließliche Sitz des südafrikanischen Parlaments. 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid und der Präsident­schaftsübernahme durch Nelson Mandela (* 18. Juli 1918 in Mvezo, Transkei; † 5. ­Dezember 2013 in Johannesburg) erstrahlt die „Mutterstadt“ durch multikulturelle­ Einflüsse, die Hafenatmosphäre der Waterfront und afrikanische Märkte in warmer Offenheit.

Dr. Schmidt mit Schülern der Primary School Simonsberg

Dr. Schmidt und Lunga

Oliver Michaut auf der WSAVA

Sie fragen sich, warum ich Ihnen von Kapstadt erzähle?

Hier fand vom 16. bis 19. September 2014 der 39. World Small Animal Veterinary Asso­ciation (WSAVA) Congress statt – und dogcathorse Vet war natürlich dabei. Dem Verband WASAVA gehören momentan ca. 91 Tierärzteorganisationen und Affiliate-Verbände aus aller Welt an, die wiederum etwa­ 145.000 Tierärzte repräsentieren. Vier Tage lang bot sich hier für Tierärztinnen und -ärzte die Gelegenheit, sich in über 200 Vorträgen zu den verschiedensten Themen von A wie Anästhesie bis W wie Weichteilchirurgie zu informieren. Um die 60 Aussteller präsentierten außerdem auf der zuge­hörigen Messe ihre Produkte am Veranstaltungsort des Kongresses im Cape Town International Conference Centre (CTICC).

Als dogcathorse Vet Journalist konnte ich natürlich auf so etwas nicht verzichten: das afrikanische Wild-Life! Also stürzte ich mich in das Abenteuer einer Safari und machte mich auf die Suche nach den Big Five (Elefant, Nashorn, Leopard, Büffel und Löwe), die ihren Namen übrigens nicht aufgrund der Körpergröße erhielten. Es ist eine Bezeichnung der Großwildjäger, um die Gefahr und die Schwierigkeit bei der Jagd auf sie auszudrücken. Umso unwahrscheinlicher war es also auch für mich, neben Zebras, Giraffen, Springböcken und Gnus auch diesen Tieren in freier Wildbahn auf meiner Safari-Tour zu begegnen.

Doch wie Sie sehen, hatte ich Glück

Falls Sie sich jedoch eher für die Unterwasserwelt Südafrikas interessieren, empfehle ich Ihnen das dementsprechende Pendant: eine Seafari! 170 Kilometer von Kapstadt entfernt, an der Gansbaai Küste, wimmelt es aufgrund der 300.000 tierstarken Robben­kolonie vor der nahe gelegenen naturgeschützten Insel Dyer Island geradezu von weißen Haien. Besonders häufig ist hier der riesige weiße Hai (carcharodon carcharias) vertreten. Täglich werden Bootstouren­ angeboten, die Interessierte zu der wohl weltweit prädestiniertesten Stelle zur Haibeobachtung schippern. Durch das Anlocken­ (nicht füttern) mit einer Art Fischsuppe halten­ die Tiere zu den Booten nur eine geringe Distanz. Für die besonders Mutigen unter den Teilnehmern bietet sich hier die Möglichkeit des Käfigtauchens. Das Beobachten oder sogar Fotografieren der Tiere aus der Unterwasserperspektive ist der beeindruckende Gewinn für diese Herausforderung. Falls Ihnen dieser Gedanke Gänsehaut bereitet, bietet sich in Südafrika natürlich auch eine etwas ruhigere Erlebnisoption: Whale-Watching! Südliche Glattwale, auch Südkaper Wale genannt, lassen sich hier an dieser einen von nur acht Regionen weltweit hautnah erleben.

Projekt „Bücher für Schüler“

Doch neben all den schönen Facetten Südafrikas ist Armut, besonders in der näheren Umgebung, am Rande der Stadt leider immer noch ein zentrales Thema. Während meines Aufenthaltes in Kapstadt bot mir Dr. Schmidt, Geschäftsführer der Vet­Vital GmbH, die Chance, mit ihm gemeinsam­ eine Primary School in einem der mittelloseren Gebiete zu besichtigen. Die Schule wird derzeit von ca. 1.400 Kindern besucht, jeweils 32–42 Kinder in einer Klasse. „VetVital&friends“ wurde hier mit dem Projekt „Bücher für Schüler“ aktiv und staffierte die Grundschule mit einer neuen Schulbibliothek aus, die 2011 eingeweiht wurde. Wir trafen uns vor Ort mit dem Direktor der Schule, um mehr über das Resümee der Spende in der Praxis zu erfahren. Durch die neuen Bücher erhöht sich für die Kinder der Schule die Chance auf einen adäquaten Bildungsabschluss. Bis dato arbeitete die Schule zum Teil mit über vierzig Jahre alten Büchern, die größtenteils Afrikaans und keine englischen Texte beinhalteten, wie sie die heutige Schulreform benötigt. Die neuen Bücher motivieren die Kinder auch außerhalb der Schulzeiten, in die Bibliothek zu kommen und zu lesen. Schüler, Lehrer und Schulleitung sind sehr dankbar für die Hilfe von Dr. Schmidt und „VetVital“ und nutzen ihre gewonnene Chance gemeinsam mit spürbarer Begeisterung und Ehrgeiz, wovon mich bei dem Besuch einer Klasse überzeugen konnte.

VetVital unterstützt im Übrigen nicht nur diese Schule. Dr. Schmidt setzte sich auch für einen inzwischen 22-jährigen afrikanischen Mann ein. Die Geschichte des in ärmlichen Verhältnissen aufwachsenden Jungen namens Lunga, dessen Vater inhaftiert und dessen Mutter an den Folgen von HIV sehr früh verstorben war, berührte Dr. Schmidt so sehr, dass er auch ihn finanziell unterstützte. So wurde Lunga der erstmalige Besuch einer Schule ermöglicht, schließlich­ erreichte er seinen Bachelor of Business Administration.

In diesem Zusammenhang möchte ich einen der berühmtesten Gedanken Nelson Mandelas zitieren:

„Jeder kann über sich hinauswachsen und etwas er­reichen, wenn er es mit Hingabe und ­Leidenschaft tut.“

Ihr Oliver Michaut

HKP 7 / 2014

Diese Artikel wurden veröffentlicht in Ausgabe HKP 7 / 2014.
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Der Autor:

Dr. Birte Reinhold, ICHTHYOL-GESELLSCHAFT
„Endlich hat sich hundkatzepferd zum Fachmagazin für den Tierarzt entwickelt. In der Ausgabe 03/12 fielen neben informativen Neuigkeiten aus dem Praxisbereich und den lustigen Nachrichten aus der Tierwelt viele anspruchsvolle und praxisrelevante Fachartikel in einem ungewöhnlich anschaulichen und erfrischenden Design auf. Auch ein Fachmagazin kann unterhaltsam sein und taugt somit auch nach einem anstrengenden Arbeitstag noch zur Feierabendlektüre im Gartenstuhl. Gefällt mir!“
Prof. Dr. Arwid Daugschies, Universität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät – VMF
„hundkatzepferd serviert dem Leser den aktuellen Wissensstand in leicht verdaulicher Form. In Zeiten einer erdrückenden Informationsflut tut es gut, wenn solides Wissen auch in erfrischend entspannter Art angeboten wird.“
Dr. Anja Stahn ( Leitung der Geschäftseinheit VET in Europa und Middle East bei der Alere )
Die hundkatzepferd begleitet mich nun schon seit einigen Jahren. Nach wie vor begeistern mich
die Aufmachung, der fachliche und informative Inhalt sowie und die beeindruckenden Fotos des
Fachmagazins. Ganz deutlich ist seit einigen Monaten eine noch stärkere Ausrichtung auf die Belange
und Interessen der Tierärzteschaft zu erkennen. Dies ist sehr erfreulich. Das Magazin gehört in jede
Praxis und sollte unterhaltsame „Pflichtlektüre“ für das ganze Praxisteam sein.