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CT in der Praxis

Röntgen und Ultraschall sind heute schon Standard in einer anspruchsvollen Kleintierpraxis. Aber wie sieht es eigentlich mit der Computertomographie aus? Laut Dr. Peter Neuhofer stellt sich nicht die Frage, ob eine Tierklinik ein CT braucht, sondern ob in 10 Jahren eine Tierklinik noch ohne CT existieren kann. In seinem Praxisbericht zeigt er Wege und Möglichkeiten auf, wie eine Umsetzung aussehen kann.

Wenn man als Klinik die Entscheidung trifft, sich ein CT anzuschaffen, so gibt es eine ganze Anzahl von Punkten, die man im Vorfeld bedenken und planen muss. Das beginnt bei der Raumplanung, geht über Ausstattungsplanung und Umstrukturierungsmaßnahmen bis hin zu einer spezifischen Kostenabschätzung. Um all dies effektiv zu verknüpfen bedarf es einer exakten Zeitplanung, Koordination und Überwachung der Ausführung. Es ist durchaus ratsam, sich für die Überwachung der Ausführungen ein erfahrenes Unternehmen zu suchen, denn dadurch können in den meisten Fällen viele Kosten gespart und Nerven geschont werden.

Entscheidungsfindung für das passende Gerät

Nachdem die Vorplanungen abgeschlossen sind, kommt man zu einer der wichtigsten Fragen überhaupt: Welches Gerät passt zur eigenen Klinik? Auch hier hat man mehrere Optionen. Zur Auswahl stehen Einzeiler, Mehrzeiler oder Spiral CT. Soll man auf ein gebrauchtes Gerät mit alter Röhre, einem refurbished Gerät mit neuer Röhre oder auf ein ganz neues Gerät zurückgreifen? Die Kriterien, nach denen jeder ganz individuell entscheiden muss, liegen in dem Raumbedarf, selbstverständlich im Preis und den laufenden Kosten, verschiedener Auswertungsmöglichkeiten der Rohdaten, Bedienbarkeit, aber auch in Dingen wie Einarbeitung
vor Ort, Nachschulung, Weiterbildung, bezahlbarer Servicevertrag usw. . Wichtig dabei ist, dass es sicher keine allgemeine Lösung gibt, sondern jeder interessierte Tierarzt bzw. Klinikbesitzer sich ganz individuell entscheiden muss, welche Kriterien für ihn wichtig und welche zu vernachlässigen sind.

Unsere Entscheidung – ein Praxisfall

Nachdem die Entscheidung für eine Investition eines CTs gefallen war, haben wir mit drei Firmen verhandelt. Mehrmals wurde dazu auch mit Kollegen telefoniert, die entsprechende Geräte betreiben. Die Entscheidung fiel für ein Neugerät von Siemens, den SOMATOM Spirit, ein Spiral CT 2-Zeiler, welcher durch die Firma scil animal care company vertrieben wird. Die wesentlichen Gründe waren die Bezahlbarkeit eines Neugerätes mit modernster Technik und ein bezahlbarer Servicevertrag mit bereits mehrfach beanspruchtem funktionierenden Telefonsupport. Es erfolgte eine intensive Erstberatung mit anschließender Projektbegleitung durch geschulte Mitarbeiter von scil, in enger Zusammenarbeit mit einem Siemens Projektmanager. Zusammen mit einem Statiker, dem zuständigem TÜV und unserer Architektin wurden Statik, Strahlenschutz und Einbringung des Systems besprochen. Es erfolgte die Installation und eine sehr gute Ein arbeitung vor Ort mit Applikation von voreingestellten Scanprotokollen für die Tiermedizin. Außerdem waren für uns die vete rinärmedizinischen Fortbildungsmöglichkeiten in Erlangen sehr wichtig.

Lieferung, Inbetriebnahme und Anwendung

Im Tiefparterre wurde der gesamte Einbringweg vorübergehend unterfangen, damit die Gebäudedecke nicht unter dem Gewicht der Gantry (1 Tonne) einbrechen konnte. Die Aufstellung des Gerätes erfolgte am ersten Tag, die Inbetriebnahme einen Tag später dauerte einen halben Tag. Die Abnahme durch den TÜV (incl. Benachrichtigung des zuständigen Gewerbeaufsichtsamtes) fand am gleichen Nachmittag statt. So erfolgten Aufstellung, Inbetriebnahme und Abnahme durch den TÜV innerhalb von nur zwei Tagen. Das Gerät wurde im Dezember aufgestellt und wir hatten bereits im Januar, obwohl noch keinerlei „Werbung“ gemacht wurde, 2–4 CT Patienten pro Woche. Das konnten wir in den darauffolgenden Wochen kontinuierlich steigern, denn die diagnostischen Möglichkeiten sind mit Schnittbildern wesentlich umfassender, genauer und informativer.

> info@tierklinik-neuhofer.de

HKP 2 / 2011

Diese Artikel wurden veröffentlicht in Ausgabe HKP 2 / 2011.
Das komplette Heft zum kostenlosen Download finden Sie hier: zum Download

Der Autor:

Dr. Birte Reinhold, ICHTHYOL-GESELLSCHAFT
„Endlich hat sich hundkatzepferd zum Fachmagazin für den Tierarzt entwickelt. In der Ausgabe 03/12 fielen neben informativen Neuigkeiten aus dem Praxisbereich und den lustigen Nachrichten aus der Tierwelt viele anspruchsvolle und praxisrelevante Fachartikel in einem ungewöhnlich anschaulichen und erfrischenden Design auf. Auch ein Fachmagazin kann unterhaltsam sein und taugt somit auch nach einem anstrengenden Arbeitstag noch zur Feierabendlektüre im Gartenstuhl. Gefällt mir!“
Prof. Dr. Arwid Daugschies, Universität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät – VMF
„hundkatzepferd serviert dem Leser den aktuellen Wissensstand in leicht verdaulicher Form. In Zeiten einer erdrückenden Informationsflut tut es gut, wenn solides Wissen auch in erfrischend entspannter Art angeboten wird.“
Dr. Anja Stahn ( Leitung der Geschäftseinheit VET in Europa und Middle East bei der Alere )
Die hundkatzepferd begleitet mich nun schon seit einigen Jahren. Nach wie vor begeistern mich
die Aufmachung, der fachliche und informative Inhalt sowie und die beeindruckenden Fotos des
Fachmagazins. Ganz deutlich ist seit einigen Monaten eine noch stärkere Ausrichtung auf die Belange
und Interessen der Tierärzteschaft zu erkennen. Dies ist sehr erfreulich. Das Magazin gehört in jede
Praxis und sollte unterhaltsame „Pflichtlektüre“ für das ganze Praxisteam sein.